(Bei) uns blüht was: Tagetes reinigen Erdbeerfelder

Die Blüten der Tagetes leuchten mit der Sonne um die Wette und im Erdboden erledigen die Wurzeln ihre nützliche Arbeit: Auf dem rund 5 Hektar großen Ex-Erdbeerfeld am Gatherbusch bereitet die im Volksmund „Studentenblume“ genannte Blume den Boden für die Pflanzung im nächsten Jahr vor.

Der Hintergrund: „In den Erdbeer-Kulturen entwickeln sich Fadenwürmer / Nematoden als Bodenschädlinge. Diese vertragen sich aber nicht mit den Wurzeln der Tagetes und sterben ab“, erklärt Obstbaumeister Frank Mertens. Mit der Zwischensaat der Studentenblume wird der Boden auf biologische Weise und nachhaltig gereinigt – ohne Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Mertens setzt eine Mischung aus Tagetes erecta und Tagetes patula ein. „Die erstere Sorte wächst klein und dicht, sie unterdrückt so das Unkraut und wir brauchen keine Herbizide einsetzen“, erklärt er. Die Tagetes patula wächst größer und hat eine bessere Nematoden-Wirkung. Allerdings ist bei der Einsaat Sorgfalt wichtig: Das Saatgut darf nur zwei bis drei Millimeter unter der Boden-Oberfläche eingebracht werden. Dann musste die Fläche gut beregnet werden, damit die Saat keimte.

Damit die pflanzlichen Nützlinge ihre Wirkung voll entfalten können, müssen sie 100 Tage im Boden sein – und zwar bevor der erste Frost einsetzt. Frank Mertens erwartet, dass diese Zeit bei den Anfang Juni bearbeiteten Feldern eingehalten werden kann.

Wer also jetzt an den früheren Erdbeerfeldern vorbeispaziert, kann die Arbeit der Landwirte in voller Schönheit würdigen: Die Tagetes blüht prächtig und bietet ein farbenprächtiges Bild – ihre nützliche Arbeit verrichtet sie unbeobachtet unter der Erde.